Constantins Diving Blog


Problemkette eines Tauchgangs
11. Juli 2011, 09:00
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Nach einer langen Woche und einem tauchfreien Samstag war der Entzug wieder zu stark und so ging es wieder ins Wasser. Ich hatte mich mit Matthäus verabredet. Geplant war die Steilwand im Naturschutzgebiet zu betauchen und beim Austauchen etwas Stagehandling zu üben. Ich holte Matthäus also ab, wir beluden das Auto bis unter das Dach und füllten noch kurz an der Tauchperle. Trotz des offenen Geschäfts mußten wir „aus Prinzip“ am einarmigen Automaten füllen statt die Flaschen zusammen an den Kompressor zu hängen. Es dauerte also rund 20 Minuten bis alle Flaschen gefüllt waren. Mieser Kundenservice! Danach machten wir uns auf den Weg zum Naturschutzgebiet.

Dort angekommen trafen wir auf zwei weitere Taucher, die uns darüber informierten, daß man versuchen sollte nicht auf dem Teer der Straße zu parken (also auch nicht mit einem Rad) weil es sich um einen Rettungsweg handeln würde und da einige Stadtwächter allergisch reagieren würden. Kleinkariert, aber so ist es nun. Also haben wir uns an die Bäume gepresst und aufgerödelt. Matthäus hatte seinen neuen Lampentank dabei den es zu testen galt. In der Hitze ist es wirklich grausam sich in den Unterzieher und Trocki zu zwängen. Trotz dem, daß wir uns so spät wie möglich in den Trocki packten waren wir bereits ziemlich durchgeschwitzt als wir das Wasser erreichten. Wir versuchten uns kurz etwas zu akklimatisieren und dann starteten wir bald den Tauchgang um in kältere Gefilde zu kommen. Bereits nach wenigen Minuten hatten wir uns unter Wasser verloren. Trotz eingeschalteter Lampe und rundumblick war nichts zu sehen. Die Sicht bis 10m lag bei unter 20cm. Wir tauchten auf, regruppierten uns und versuchten es erneut. Kopf an Flosse erreichten wir in ca. 25m die Kante der Wand. Ich bemerkte, daß Matthäus Probleme mit seiner Maske hatte und diese ständig ausblies. Auch schien der Trimm darunter zu leiden. Nach einiger Zeit fiel dann auch noch Matthäus Hauptlampe aus. Er wechselte auf eine Backup und bestätigte mir, daß es an der Zeit sei aufzutauchen. Die Schwierigkeiten hatten auf seinen Luftverbrauch geschlagen. Wir hielten kurz auf 15m für einen Deepstop und setzten dann langsam aber bestimmt den Aufstieg fort bis wir 3m erreichten um dort die kurze Deko und den Sicherheitsstop abzuhängen. Matthäus beklagte sich nach dem Tauchgang über eine vernebelte Sicht trotz klarer Maske. Die kumulierten Probleme haben wir im Nachgang des Tauchgangs analysiert und ein paar allgemeine Findings erörtert:

  1. Ein mit Problemen begonnener Tauchgang sollte eventuell abgebrochen werden oder mit einer größeren Pause starten
  2. Eine kaputte Hauptlampe ist ein genereller Aufstiegsgrund
  3. Bei erschwerten Bedingungen sollte keine neue Ausrüstung getestet werden
  4. Es sollte generell klar sein, daß ein abgebrochener Tauchgang kein Problem darstellt um den Druck vom Buddy zu nehmen

Ich bin nur froh, daß wir auch nach unserer Analyse nicht alles falsch gemacht haben 🙂 Trotz aller Probleme war der Tauchgang schön. Wir haben an der Wand ein Tablett gesehen und schöne Wandstrukturen. Und schließlich lernt man von solchen „kleineren“ Problemen auch am meisten. Nach dem Tauchgang wurde ich noch zum Essen und auf einen Kaffee eingeladen und wir ließen den Tauchgang gemütlich ausklingen. Ich freue mich auf jeden Fall auf unseren nächsten Tauchgang.



Getestet: Gibielle LED 6×8
28. Januar 2011, 14:19
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Nun habe ich die Gibielle Tanklampe seit etwa einem viertel Jahr und in mehreren Gewässern unter unterschiedlichsten Bedingungen getestet. Diese Eindrücke möchte ich gerne mit Euch teilen.

Die Lampe hat sich bisher sehr gut gehalten und zeigt auch bei „normaler“ Benutzung in der Tauchkiste kaum Verschleißspuren – das Aluminiumgehäuse hält was es verspricht. Auch Wassereinbrüche kann ich nicht vorweisen wobei für brüchige O-Ringe der Testzeitraum auch kaum ausreicht. Durch die gelegentliche Benutzung von Silikonspray nach dem Laden kann man das aber wahrscheinlich auch ganz gut hinauszögern oder gar verhindern. Das die Batterien jedes mal aus dem etwas filigranen Akkupack genommen werden müssen um geladen zu werden empfinde ich als suboptimal. Da habe ich immer etwas Sorge den seitlichen Draht (?) abzureißen, da die Akkus sehr fest sitzen.

Das Goodman Handle habe ich wie beschrieben auf den kleinstmöglichen Zustand zusammen geschoben. Auch dieser Zustand ist nicht perfekt da immer noch zu groß (das wird voraussichtlich im Sommer mit dünneren Unterziehhandschuhen noch störender), aber hinnehmbar. Durch den im Vergleich zu anderen Lampen recht großen und am vorderen Ende vergleichbar schweren Lampenkopf würde ich mir manchmal einen besseren Griff wünschen in dem ich die Lampe vollkommen „ermüdungsfrei“ tragen kann. Vielleicht kommt der ja auch noch irgendwann.

Ich habe die Lampe mit 2700mA Akkus betrieben und konnte subjektiv auch nach 160min Tauchgang keine nennenswerte Veränderung der Leuchtkraft feststellen. Das widerspricht allerdings etwas dem Ergebniss von tauchfunzel.de.  Das Ergebnis des Vergleichs der Lampen zur LED2000 hat mich lange sehr verwundert, da er nicht mit meiner subjektiven Wahrnehmung übereinstimmte. Im klaren Wasser ist durch den etwas größeren Spot die Gibielle subjektiv sogar heller als die Tilly Tec LED1000 S1. Klarheit brachte jedoch ein Tauchgang mit Sicht um ca. 0,5m. Da bemerkt man die unterschiedlichen Leistungszahlen. Zwar bin ich auch unter diesen Umständen mit der Gibielle hochzufrieden und sehe ausreichend, jedoch kommt der Strahl der TT doch ein Stückchen weiter. Wir reden hier jedoch von Zentimetern, während ich bei klarem Wasser mit der Gibielle eher vor den anderen her leuchten konnte. Das trifft auch auf Tauchgänge bei Tageslicht zu, bei denen die Gibielle immer noch ausreichend Licht gibt, um schattige Flecken auszuleuchten.

Zusammenfassend ist die Lampe mit unter 300€ in den meisten Situationen ihren wesentlich teureren Kollegen trotz kleinerer Schwächen gewachsen. Auch in sichttechnisch extremeren Situationen empfinde ich sie als ausreichend. Ich kann die Lampe guten Gewissens weiter empfehlen und würde sie mir auch wieder kaufen.